Unsere gemeinsame Zeit

Über 12 Jahre durfte ich das große Geschenk genießen, mit Ulla zusammen Schritt für Schritt eigene Wege zu gehen. Wege, die wir auf unserer inneren ‘Landkarte´ nicht einmal markiert haben. Wir wussten, dass auch die eigenen Pfade zu Schnellstraßen werden können, wenn wir sie nur oft genug austrampeln. Und wenn ich schwach wurde, warst Du es liebe Ulla, die mich mit ‘Bärenkräften´ wieder in die Lebendigkeit holte.

 

Und so haben wir auch unsere Arbeit verstanden; wir haben es DER LEISE FILM genannt. Du hast Dich dafür stark gemacht, diesen Namen für unsere Idee schützen zu lassen. 

 

Der leise Film –

das sollte fortan unser gemeinsames Ringen dafür werden, Bilder und Worte zu finden für das Schöne in uns; für diese Widerspruchslosigkeit in der Einheit von Leben und Kunst.

 

Es war unser Herzensweg, in Resonanz zu kommen mit den gespielten Tönen auf einem Instrument; Töne, die sich im Anderen in Freiheit zu einer eigenen, inneren Melodie entwickeln und formen durften. Und Du warst immer diejenige, die sich zurück genommen hat, um diese freiheitliche Entwicklung im Anderen nicht zu dominieren. 

 

Das klingt einfacher als es ist in einer Gesellschaft, die noch weit entfernt ist von einer Kultur des Miteinander; einer Gesellschaft, in der der kritische, analysierende, bewertende und ur-teilende Verstand weitaus mehr respektiert und geschult wird, als eine die Ganzheit respektierende Lebens- und Sichtweise. Und so haben wir mit den Zu-Mutungen aus unserer Arbeit mit jedem Tag auch für unser eigenes Leben gelernt - haben zusammen nie den Mut verloren, aus ‘Stolpersteinen immer wieder Himmelstreppen´ zu bauen. 

 

Wir fühlten uns weder FÜR noch GEGEN ETWAS verbunden; wir fühlten unser ZUHAUSE in ETWAS. Das ist wohl jener winzige Augenblick, wo sich der Uhrpendel in der Ruhe befindet; wo er sich nicht aus der Kraft der einen oder der anderen Seite heraus definiert.